Zug United steht nach einem wilden Spiel im Schweizer Cup gegen den UHC Waldkirch-St. Gallen im Viertelfinal. Die Zentralschweizer siegten 9:8 nach Verlängerung.
|28.10.2019/Peter Rohner|
«In der Verlängerung kann das Spiel beide Seiten kippen – diesmal hatten wir das gute Ende», sagte Zugs Siegtorschütze Adrian Furger nach dem Spiel sachlich. Rund 30 Minuten zuvor hatte er in der Dreifachsporthalle der Zuger Kantonsschule für grosse Emotionen gesorgt. «Der Ball springt mir etwas glücklich vor die Schaufel und ich ziehe ab», schildert er die entscheidende Szene nach 65:03 Minuten. Michael Schiess, der Topskorer der St. Galler, wollte eine Auslösung nach vorne spielen, doch der Ball blieb an der Schaufel Adrian Uhrs hängen und fiel eben Furger vor die Füsse. Der bereits dreifache Torschütze an diesem Abend traf mit einem platzierten Handgelenkschuss in die nahe Torecke. Dank dem 9:8 qualifizierten sich die Männer von Zug United erstmals für die Viertelfinals im Schweizer Cup; die Frauen gewannen den Wettbewerb 2007 und 2014.
Furger sorgte mit seinem Tor zum 8:8 überhaupt erst für die Verlängerung, als er von einem Fehlpass von Rahul Chiplunkar profitierte. Dieser wiederum hatte wesentlichen Anteil im ersten Drittel, dass der UHC Walkirch-St. Gallen aus seinem guten Start auch Profit ziehen konnte. Dank seinen zwei Toren lagen die Gäste zwischenzeitlich 3:1 in Führung, ehe die Zuger dank Yannick Rubi und Thomas Grüter irgendwie einen Weg zurück ins Spiel fanden. Wild ging es auch Mitteldrittel weiter. Das 4:3 von WaSa durch Roman Mittelholzer beantworteten Furger sowie mit zwei Toren in zehn Sekunden Alexander Larsson. Erstmals führten die Zuger mit zwei Treffern. Danach vergab Michael Schiess einen Penalty, Roman Mittelholzer verkürzte nach einem blitzschnellen Konter und neun Sekunden vor der Sirene erhöhte Rubi auf 7:5.
Im Schlussdrittel drückte Wasa vehement – und wurde belohnt. In 115 Sekunden wendeten sie das Spiel: Roman Mittelholzer profitierten von einem Ballverlust von Marco Lealy vor dem eigenen Tor, Andrin Zellweger hämmerte den Ball nach einem Querpass ins Lattendreieck und schliesslich brachte Roman Mittelholzer die Ostschweizer gar wieder in Führung. Diese hielt aber nur 73 Sekunden und bis zum Fehlpass auf die Schaufel Furgers, der mit vier Toren und zwei Assists fraglos der Matchwinner auf Seiten der Zentralschweizer war. «Zu Beginn agierten wir ungeduldig und gaben ihnen zu viele Chancen», blickt Furger auf die schwierige Startphase zurück, zu der Gästetrainer Fabian Arvidsson meinte: «Da müssen wir weiter wegziehen.» Shift für Shift habe man danach ins Spiel gefunden und die einfachen Sachen gemacht, fuhr Furger fort. So habe man sich wieder in die Partie gekämpft.
Telegramm
Zug United – Waldkirch-St. Gallen 9:8 n.V. (3:3, 4:2, 1:3, 1:0)
Dreifachsporthalle Kantonsschule, Zug. 253 Zuschauer. SR Wehinger/Zurbuchen.
Tore: 4. Michael Schiess (Jeanot Eschbach) 0:1. 5. Furger (Grüter) 1:1. 7. Chiplunkar (Meier) 1:2. 10. Chiplunkar (Zellweger) 1:3. 17. Rubi (Larsson) 2:3. 19. Grüter (Larsson) 3:3. 21. Roman Mittelholzer (Jordan) 3:4. 29. Furger (Larsson) 4:4. 35. (34:50) Larsson (Dahlqvist/Ausschluss Angehrn) 5:4. 36. (35:00) Larsson (Furger) 6:4. 37. Roman Mittelholzer (Michael Schiess) 6:5. 40. (39:51) Rubi (Furger) 7:5. 50. Roman Mittelholzer 7:6. 51. Zellweger (Chiplunkar) 7:7. 52. Roman Mittelholzer (Jeanot Eschbach) 7:8. 53. Furger 8:8. 66. (65:03) Furger 9:8.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Zug United. 2mal 2 Minuten gegen Waldkirch-St. Gallen.
Zug United: Schälin; Menon, Tobias Flütsch; Staub, Grüter; Adrian Uhr, Yannick Schelbert; Julkunen, Nigg, Mock; Rubi, Larsson, Furger; Joshua Schelbert, Laely, Fiechter; Daniel Uhr, Dahlqvist.
Waldkirch-St. Gallen: Schmied; Jeanot Eschbach, Stefan Schiess; Thomas Mittelholzer, Gasparik; Meier, Angehrn; von Pritzbuer, Holenstein; Michael Schiess, Jordan, Roman Mittelholzer; Gross, Bamert, Alder; Chris Eschbach, Zellweger, Chiplunkar; Possag, Conzett.
Bemerkungen: Zug United ohne Peter Flütsch, Kostov-Bredberg (beide verletzt), Mück, Nilsson (Ersatz), D’Oto, Reto Flütsch und Niederberger (nicht spielberechtigt im Cup). 36. Schälin hält Penalty von Michael Schiess.